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Wasserpflege, das Wichtigste Haltungskriterium !


.... Ausschnitt aus ...

vgl. www.tanganjikacichliden.de


" (...) Der beste Filter ist und bleibt der große Wasserwechsel ( bei geeignetem Wechselwasser ) von rund 30%-60% bei normalen Haltungsbedingungen und ab mittlerer Besatzdichte je Woche.

 

a - Aufbereitung und Wasserchemie im Becken


Eine Aufbereitung des in Deutschland gewöhnlich mittelharten bis harten Leitungswassers ist eigentlich unnötig. Notwendig werden Schritte nur, wenn das Wechselwasser ungeeignete pH-Werte oder unter 6 dh "temporäre" ( sich verbrauchende ) Karbonathärte (KH oder besser SBV ((Salz-)Säurebindungsvermögen; vgl. unten )) aufweist und/oder zeitweise Belastungen und/oder falsche Wasserwechsel- Filter- und Futter-, bzw. Besatzbedingungen es erfordern. Aus letzteren entsteht die Gefahr eines Säuresturzes, da die vorhandene Karbonathärte im Laufe der Zeit - und in Abhängigkeit von Fischanzahl und Futtermenge -  mehr oder weniger rasch verbraucht wird und der pH-Wert dadurch ungepuffert absinken kann. pH-Werte unter 5 sind für ostafrikanische Buntbarsche lebensgefährlich. Augentrübungen bis hin zum Verlust eines Auges und zuvor schon Flossenklemmen, Schütteln etc. sind erste Warnzeichen.


Merke:  Die KH wirkt als wichtigster erstrangiger pH-Puffer ( neben Fulvosäuren und Humin ) bei unerwünschten chemischen Reaktionen, Einträgen im/ins Aquarienwasser. D.h. in erster Linie, sie schützt vor einem Säuresturz. Dabei gilt grundsätzlich und in gewissen Grenzen ( vgl. unten ) , je höher die KH, also das SBV, desto mehr Puffer liegt vor ...


Exkurs: SBV bezeichnet dabei in ml eine 0,1 mmol/l Salzsäure ( vgl. unten ), die verbraucht wird, um 1/10 l reines Wasser bis zu einem pH-Wert 4,3 schrittweise zu "titrieren" ( unter Einsatz des eigens angemischten Spezial-Indikators bis zum Farbumschlag "rot" bei pH 4,3. Die Zahl der Tropfen bis zum Umschlag ergibt grob wieder die KH ). SBV wird daher in mmol/l, meq/l (Millimoläquivalent pro l) oder in mg CaCO3/l (Calciumkarbonat / l ) angegeben. SBV in mmol/l x 2,8 ergibt dann wieder den in der Aquaristik verwendeten KH-Begriff.



Ionen - geladene Teilchen im Beckenwasser gelöst


Aufbereitung im Aquarium bedeutet letztlich die gewünschte Beeinflussung der Ionen-Verhältnisse. Was ist ein Ion? Nun, es gibt positiv ( elektrisch ) geladene Ionen und negativ geladene Ionen. Sie sind "ehemalige" Elemente ( PSE; Periodensystem ) bzw. Moleküle in denen das Gleichgewicht aus Protonen (+) und Elektronen (-) ins Ungleichgewicht geraten ist. Ihre Neigung ( Energie und Anzahl ) Elektronen abzugeben oder aufzunehmen hängt letztlich davon ab, welchen Zustand wir in der äußersten Elektronenhülle des betroffenen Elementes vorfinden. Hinweise darauf wiederum ergeben sich aus der Stellung des betrachteten Stoffes in den Gruppen des Periodensystems der Elemente; PSE. Jedes Element dort strebt dabei an, zu einem irreversiblen Zustand zu kommen. Ist dieser erreicht spricht man von der Edelgaskonfiguration. Edelgase reagieren unter normalen Umständen nicht ( so leicht ) mit anderen Elementen, Stoffen.


Die Bezeichnungen "Kation" und "Anion" sind letztlich definiert aus der Eigenschaft gemäß ihrer Ladungszustände zu in Lösungen eingetauchten und polarisierten An -oder Katoden zu wandern, um einen Stromkreis über ein Medium zu schließen. ( Medium->Wasser - Elektrolyse ). Dabei sind Metalle grundsätzlich positiv geladen und Nichtmetalle negativ.


Kationen (+) entstehen aus Atomen oder Molekülen durch Abgabe von Elektronen e- oder Aufnahme von Wasserstoff-Ionen ( 1 Proton ) H+.


Anionen (-) entstehen aus Atomen oder Molekülen durch Aufnahme von Elektronen e-.  


Salze in Lösung


Bilden anorganische und organische Stoffe nun Ionen ( Metalle mit Nichtmetallen; (bspw. NaCl; Kochsalz )) und binden diese sich durch elektrostatische Anziehung, also durch Ionenbindungen, aneinander, entsteht eine feste kristalline Struktur - > nämlich Salze mit positiven und negativen Ladungspolen.


Lösung von Salzen in Wasser


Durch Hydratation "sprengt" Wasser als Dipolmolekül bei Erreichen der kritischen Energie ( Hydratationsenergie=Gitterenergie ) die kristalline Form der Salze und bildet eine Hydrathülle ( Wasserhülle ) um die losgebrochenen Ionen herum, und dies teils in mehreren Schichten, die nun so frei in Lösung "schwimmen". Wie gut sich ein Stoff löst, nun das ist abhängig von der Ladung und Größe der Ionenkerne. Dies passiert solange, bis die Gitterenergie vollständig durchbrochen und das "Salz-Material" gelöst ist. -> Vollständige Dissoziation.


Zum pH-Wert und seinen Schwankungen im Becken


( pH -> potentia oder pondus Hydrogenii = pH ~ konzentrierte Kraft der Hydrogenkationen H+ ( H = Wasserstoff ) in einer Lösung ) ( deutsch = Kraft des Wasserstoffs )


Bei  25°C liegen in reinem Wasser  ( 1 / 10 hoch 7 ) 10 hoch -7 mol/l H3O+ - Ionen und  10 hoch -7  mol/l OH- -Ionen vor. Der pH-Wert beträgt dann exakt 7. Das Ionenprodukt beträgt 10 hoch -7 * 10 hoch -7 = 10 hoch -14 mol²/l². Die Abgabe und Aufnahme von Hydronen (Protonen H+) erfolgt unter gleichen Bedingungen quasi permanent hin und her, was letztlich zu einer dynamischen Gleichgewichtsreaktion im Wasser führt, in der, zeitlich messbar, keine freien H+-Teilchen mehr vorliegen und das Ionenprodukt stets erreicht wird. Die Erhöhung der Konzentration von Säure bedingt eine proportionale Senkung der Konzentration der Base bis das Produkt 1 / 10 hoch 14 wieder erreicht ist. Die Autoprotolyse des reinen Wassers sorgt für ein Gleichgewicht bei pH 7. Dabei bedeutet die Senkung oder Erhöhung des Ionen-Verhältnisses von beispielsweise pH 8 auf 7 resp. 9 eine Erhöhung der Säure um den Faktor 10 oder Erhöhung der Base um den Faktor 10.


Beispiel eins:

                                                              H+

Wassermolekül + Wassermolekül   -->  Hydroniumkation + Hydroxidanion

                                                              <-- 

               H2O       +     H2O                                          H3O+    +     OH-


Der pH-Wert ist einfach der negative dekadische Logarithmus der H3O+ - Ionen-Konzentration: pH = - log c H3O+ (also einfach der Exponent mit umgekehrtem Vorzeichen; hier eben +7) Er gibt an, wie sauer oder basisch eine Lösung ist, oder ob sie neutral ist: pH 0: extrem sauer, pH 7: neutral,  pH 14: extrem basisch. ( vgl. www.chemienet.info/7-ph.)


Beispiel zwei:


Enthält eine wässrige Lösung 0,1 mol HCl ( ca. 3,65 g/l  .. bei einer definierten Molmasse von 1 mol = ca. 36,5g * mol hoch -1 ) pro Liter in ansonsten quasi reinem Wasser, so bedeutet das: (HCL ist eine starke Säure -> vollständige Dissoziation vorausgesetzt):


0,1 mol H3O+ pro Liter = 10 hoch -1 mol H3O+ pro Liter  => pH-Wert (-log 10 hoch -1) der Lösung beträgt ca. +1 !


... denn pH = 1 folgt aus der Konzentration c von 0,1 mol HCL = 1/10 hoch 1 = 10 hoch -1 mol je Liter.


Der Begriff der "starken Säure" bezieht sich also einfach auf die Menge der Bildung von H+. Gibt man dem Wasser identische Mol-Massen von Bildnern starker und schwacher Säuren zu, so stellt man fest, dass starke Säurebildner wie HCL einfach viel mehr Wasserstoff-Ionen ( Protonen H+) erzeugen. Die Menge von H+ in Lösung bestimmt, ob wir - und unsere Fische - bei Kontakt verätzen oder eben nicht. Deswegen kann Citronensäure verzehrt werden Salzsäure aber nicht! 


Die Berechnung des pH-Wertes bei schwachen Säuren/Basen verläuft meist über Umwege.


pH-Werte von starken und schwachen Laugen berechnet man analog. Ebenso analog zum pH-Wert kann auch ein pOH-Wert berechnet werden, der ja nur die andere, also basische Seite der "Ionen-Medaille" im Wasser widerspiegelt. Beides kann hier nicht vertieft werden.


Konstante Zustände finden wir im Bezugssystem der Aquarienpraxis kleiner geschlossener Kreisläufe aber nicht! Deshalb haben wir wegen ununterbrochen variierenden Konzentrationen, Anreicherungen von freien Ionen, gelösten Stoffen, damit auch u.a. permanent variierende pH-Werte vorliegen. Messen und Steuern!


Zu saures ( pH < 7,5 ) und weiches Leitungswasser ( KH < 6 dh; GH < 8 dh ) sollte in Ostafrikabecken vermieden werden. Die GH muss dann durch Zusätze ( Calcium- und Magnesium-Verbindungen ) erhöht und das Wasser so durch Bindung von anwesendem Co2  auch alkalischer gemacht werden. Ist die GH aber schon recht hoch und soll nur die KH erhöht werden kann überall günstig erhältliches reines Natron ( Natriumhydrogenkarbonat ) zugesetzt werden bis die KH ca. 75% der GH ( Gesamthärte ) ausmacht. Messen!! Dosierung, siehe unten ... 

 

Ist dies aber bereits erreicht und soll die Karbonathärte dennoch weiter erhöht werden, so sollte die GH insgesamt ( vgl. Krause ) erhöht werden, um keine anderen negativen Folgen zu provozieren. Beispielsweise unkontrollierter pH-Anstieg bei ungünstigen CO2-Verhältnissen im Becken können solche Folgen sein.


Das Verhältnis von pH zu KH zu CO2 ( aber: eigentlich ist es hier eher die resultierende Kohlensäure und nicht das CO2 ) ist berühmt-berüchtigt. Eine einfache Formel liefert näherungsweise Lösungen:


3 * KH * 10 hoch ( 7 - pH ) = c CO2  ( c - concentration )



Beispiel:


KH 8

pH 7,2

c CO2 = ?


3 * 8 * 10 hoch ( 7 - 7,2 ) = c mg/l CO2


24 * 1/10 hoch 0,2 = c mg/l CO2


24 * 0,630957 =  15,14298 mg/l CO2


Durch Umformen, bspw. logarithmieren, wenn der pH-Wert gesucht würde, der Gleichung ließe sich übrigens bei Interesse auch jede andere Unbekannte ebenfalls recht einfach berechnen.


Was bedeutet das nun ?


Säurebindungsvermögen (SBV) für unser Aquariumwasser


Durch ständigen Gasaustausch aus der Luft und durch die Insassen löst sich im Aquariumwasser CO2. Ein sehr geringer Teil des gelösten CO2 geht in Kohlensäure über. H2CO3. Der pH-Wert sinkt! Die Kohlensäure dissoziiert weiter in mehreren Stufen. Ihre Zerfallsprodukte reagieren mit in der Umgebung vorhandenen Erdalkalis wie Ca, Mg und anderen. Sie bilden wasserlösliche Hydrogencarbonate, beispielsweise Ca(HCO3)2. Diese bilden in Summe die so wichtige KH oder "Temporäre Härte". Ändert sich nun die Konzentration des gelösten CO2 im Aquariumwasser, so ändert sich auch die KH. Ist zu wenig gelöstes CO2 vorhanden so zerfällt Ca(HCO3)2 teils zu Kalziumcarbonat (Kalk) CaCO3. Kalk liegt im Wasser dann nicht mehr gelöst vor und "fällt" damit als Härtebildner zunächst mal "aus", es sinkt zu Boden. Kalkfarbener Kesselstein entsteht und setzt sich sichtbar ab! ( Hydrogene Entkalkung ).  Wird dann aber CO2 wieder hinzugefügt, und liegen gleichzeitig genügend Härtebildner, also Ca und Mg noch vor oder werden ebenfalls hinzugefügt, so bildet sich wieder Ca(HCO3)2, also KH.


In sehr sauren und weichen Wässern liegt quasi alles CO2 in gelöster Form vor. In sehr alkalischen und harten ist quasi alles CO2 gebunden. 


Je mehr Hydrogencarbonate im Aquariumwasser gelöst sind desto mehr H+-Ionen entstehender Säuren können gebunden ( unschädlich gemacht ) werden. Ergebnis: Stabiler pH-Wert. Die Anreicherung mit Säuren passiert quasi automatisch durch permanenten tier- und menschbedingten Eintrag von Stoffen in das geschlossene System und deren Zersetzung in ein Proton H+ und den Säurerest, bspw. CL-.

 

Das im Tanganyikasee die KH scheinbar höher ist als die GH ist zuallererst ein messtechnisches Phänomen, da in der Realität niemals die KH größer sein kann als die GH. Solche Messergebnisse sind aber eine absolute Ausnahme in Fischgewässern und das liegt am vergleichsweisen Mehrgehalt an Mineralien und Stoffen, gelöst im Wasser, und wird verursacht durch plattentektonische, vulkanische Aktivität im ostafrikanischen Graben. Darunter z.B. auch Natrium  (Na+), welche bei der herkömmlichen Messung in der Aquaristik einfach nicht erfasst werden können. Na+ ist auch der Grund, warum der pH-Wert im Tanganyikasee höher ist als im Malawisee, dessen Salzkonzentration etwas geringer ist. Es bildet sich im Tanganyikasee neben Calciumhydrogencarbonat eben auch Natriumhydrogencarbonat, weshalb man auch von Soda- bzw. Natron-Seen im ostafrikanischen Graben spricht. Im Ergebnis misst man dann ggfs. GH = 11 und KH = 17 und ist zunächst verwirrt. Die Differenz bedeutet aber nur, dass außer Calciumhydrogencarbonat auch andere Hydrogencarbonate vorliegen müssen. Neben Na+ können dafür auch noch weitere Nicht-Erdalkalis wie beispielsweise Kalium K+ verantwortlich sein. Aber mit der GH misst man ja gerade "nur" den Gehalt der Erdalkalis, v.a. Ca2+ und Mg2+. D.h. Na-Verbindungen werden letztlich von der GH-Messung "simply" nicht erfasst und die KH erscheint eben dann damit einfach höher als die GH.


Eine Besonderheit ist also, dass in ostafrikanischen Grabenseen wie bspw. auch im Tanganyikasee kein Standard-Ionenverhältnis (statistische Mittelwerte der häufigsten Ionenverteilungen in allen gemessenen Süßgewässern; (vgl. Krause)) für typische Süßgewässer vorliegt. Beispielsweise enthält er, wie beschrieben, einen vergleichsweise sehr erhöhten Anteil an Natriumkationen (Na+) und Kaliumkationen (K+). Ebenso ist der Anteil der Magnesiumionen (Mg2+) dort deutlich erhöht. Im Resultat liegt dort ein pH-Wert von +- rund 9 vor! In der Aquarienpraxis kann man dem Rechnung tragen, indem man hier durch Zusatz von Natriumverbindungen und etwas einfachem Kochsalz (NaCl) und anderen Salzen, beispielsweise während des Wasserwechsels, die Konzentration des Kaliums, Natriums und Magnesiums künstlich etwas erhöht.

 

Ebenso kann, vor allem bei zu geringen Wasserwechseln bzw. großen Fischdichten und reichlich Mulmbeständen im Filter, von Zeit zu Zeit Natron in kühlem Leitungswasser gelöst und über einige Zeit langsam ins Becken zugegeben werden, um KH zu "unterstützen". Passen Sie dabei aber auf, schleichende Verätzungen der Fischkörper, Erblindungen sind möglich!

 

Dosierung nach "Krause" :   

 

3g Natriumhydrogencarbonat (Natron) auf 100L Wasser erhöhen die KH um 1dh.

 

Dieses eine dh wird aber im Laufe einer Woche bei mittelstark besetzten und zusätzlich   belüfteten Ostafrika-Becken auch wieder "verzehrt" und auch der pH-Wert verändert sich entsprechend. Die Anwesenheit von Pflanzen kann den "Verzehr" beschleunigen! Der Austrieb von CO2 bspw. durch starke Belüftung kann zu einer Verringerung der KH und einem "vorläufigen" Anstieg des pH führen, wenn aus dem Milieu nicht genügend CO2 und andere Säurebildner nachkommen. (Vgl. unten)


Anmerkung: Die Warnung Krauses auf unerwünschte Effekte und  bzgl. der ungünstigen Verschiebung des Ionenverhältnisses durch Zugabe von Natron ist also für den Tanganyikasee-Cichliden eher wieder zu relativieren!


Wichtig ist jedoch folgendes für Ostafrikaaquarianer:


Ist die KH des eigenen Leitungswasser bereits sehr niedrig und liegt "nur" bei rund 3-4 dh, so ist die Gefahr eines Säuresturzes, bei zu langen Wasserwechselintervallen, u./o. -mengen durch raschen "KH-Verzehrs" im Laufe des  Betriebs des Beckens erheblich. Folgende Grafik nach Geisler verdeutlicht die Gefahr, wobei für unser Verständnis hier unerheblich ist, dass darin ausgerechnet Torf ( durch enthaltende Humin- u. Fulvosäuren ) die KH "verzehrt" und nicht der "Beckenbetrieb/Wochen" genauso wie es unerheblich ist, dass das Absinken  atok durch plötzliche Torffilterung geschieht und nicht langsam, über Wochen hinweg und stetig. Die Kernaussage ist dieselbe.

Geisler (1964) zeigt darin deutlich, dass ein für Fische tödlicher Säuresturz unmittelbar dann droht, wenn die KH im Becken unter 1 dh sinkt, während auch der pH-Wert unter ca. 4,5 sinkt. Das kann innerhalb von Minuten passieren. In der angepassten Grafik unten ist das bei wenig oder keinem Wasserwechsel und weichem Ausgangswasser wie oben beschrieben etwa ab Woche 3 der Fall. Das dabei auch der pH-Wert sinkt ist logische Folge und kann ein Warnzeichen sein. In diesem Beispiel lag die Ausgangs-KH bei "nur" 2,0. (linke vertikale Skala ).







b - Wasseraustausch in Abhängigkeit der (Vor-)Belastung des (Ausgangs-)Wassers 


Darüber hinaus sind "immer" auch Medikamentenreste aus der Humanmedizin, Viehhaltung sowie Schwermetalle, Farbstoffe und Pestizide im Leitungswasser, die, für einen einzelnen Wasserwechsel genommen wenig schädlich wirken, aber auf lange Zeit, zusammen mit dem Nitrat, den Fischorganismus durch Stoffanreicherung in den Organen erheblich schädigen und für ein früheres Ableben, und/oder Unfruchtbarkeit, als unter Optimalzuständen sorgen.

Zudem bestimmen erst Besatzdichte, Fischarten, Futterkonzept sowie  Filtervolumen darüber, wie und mit welchen Mitteln das Wasser behandelt und gepflegt werden muss.

200l-Becken mit zwei Paaren der Gattung Neolamprologus benötigen unter Umständen kaum einen Wasserwechsel, wenn Steinaufbauten, Filteroberfläche u. Futtermengen sowie Strömungsverhältnisse so beschaffen sind, dass das Beckenwasser kaum negativ beeinflusst wird. Hier reicht oft ein vierwöchiger Wasserwechsel von 10% Volumen. Bitte beachten Sie dabei, dass alles, was im Becken selbst integriert ist, und woran das Wasser "reibt", ebenfalls als Bakteriensubstrat und damit als Filteroberfläche dient.  

 

Im umgekehrten Fall betrachten wir ein 400l-Tropheus-Becken mit 25 erwachsenen Tieren. Den Bedürfnissen der Tiere nachkommend haben wir hier wenig Einrichtung, um Schwimmraum zu schaffen und große Gruppen, um dem "Kolonieverhalten" der Tiere entgegenzukommen. Betrachtet man dann noch die Futtermengen und Ausscheidungsmengen einer solchen Kolonie, wird schnell klar, dass das obige Konzept hier rasch zum Desaster führen würde. 


Leider unterschlagen sämtliche Bücher und Experten häufig einen ganz wesentlichen Aspekt des Wasserwechsels. Die im Frischwasser nützlichen Mineralien und andere nützliche Spurenelemente werden im geschlossenen Aquarienkreislauf rasch durch den Fischorganismus und durch Algen, Bakterien, Einzeller, Infusorien etc. wieder "verbraucht oder gebunden" und müssen schon deshalb regelmäßig durch Wasserwechsel ergänzt werden. Das betrifft auch die Härtebildner wie Calcium, Magnesium, sonstige Erdalkalis etc.

 


Was also ist zu tun, wenn das Ausgangswasser bereits belastet und Ihr Becken" Atoll mäßig" hoch besetzt ist ?

 

b - Biologische Reinigung des Aquariumwassers

Filterbecken, Topffilter, Innenfilter mit Motor oder doch "nur" Schaumstoff (HMF) ...






Ich achte zunächst auf eine in Summe sehr große Oberfläche des Filtersubstrates sowie in der Einrichtung selbst. Hier finden wirksame Bakterienstämme wie bspw. die Bakterien der Nitrobacter und Nitrosomonas genügend Oberfläche, um Bakterienkolonien in ausreichendem Maße zu bilden um anfallende Abbauprodukte rasch zu Nitrat abzubauen. Je größer die Filteroberfläche ist, desto geringer ist auch die Gefahr eines Nitritpeaks. Es bieten sich, abhängig vom eigenen Geschmack der Platzierung und der persönlichen Geräuschempfindlichkeit mehrere Systeme an. 


Filterbecken:

Am besten und zudem raumsparend wirkt für große Becken ein Mehrkammeraußenfilterbecken, welches mind. 1/4 des Beckenvolumens haben sollte und mit mind. zwei bis drei Stück 50cm x 3cm x 5cm-Matten blauen Filterschaumstoffs bestückt sein müsste. Den Variationen von Kombinationen verschiedenen Filtermaterials sind hier kaum Grenzen gesetzt. Notwendige Technik, wie Heizstab und Luftpumpen, können in praktischer Weise hier gleich für die letzte Kammer ( Klarwasserkammer) mit geplant und müssen so nicht im Becken untergebracht werden. Als Nachteil sind aber die genügend starken Tauchkreiselpumpen zu sehen, die üblicher Weise recht laut sind und viel Energie benötigen. 


Topffilter: 

Bei der typischen Wohnzimmerlösung ist insbesondere wegen der vergleichsweise kleinen Filterfläche darauf zu achten, dass das Beckenvolumen max. 0,5 bis 1/h umgewälzt wird. Eher weniger, denn erst die möglichst lange Kontaktzeit der Bakterien mit dem belasteten Wasser ist für die effektive Umwandlung (Nitrifikation) bestimmend! Das dabei das auslaufende Wasser fast keinen O2 mehr aufweist ist vernachlässigbar, wenn O2 durch andere Techniken permanent zugeführt wird. Förderlich ist ein sehr langsamer Durchlauf auch für die sogenannte anaerobe Denitrifizierung, d.h. Nitratabbau im Aquarium, Filter unter Abwesenheit von freiem O2. In jedem Topffilter der groß genug ist, und worin genügend organisches Abbaumaterial vorliegt, laufen diese anaeroben Prozesse ab. Wichtig ist nur, dass es quasi sauerstofffreie Bereiche im ( in geschlossenen Filtern -> Wasser von unten nach oben durchlaufend ) Filter gibt, welche mit genügend organischen Stoffen belastet sind ( Belebt-Schlammbildung ). Effektiv funktioniert dies besonders in bereits sehr lange Zeit stehenden Systemen, ohne jeglichen menschlichen Eingriff, in denen sich solche Klärschlämme anhäufen und worin Mikroleben gut wirken kann. Als Ersatz für den fehlenden freien O2 wird dort durch diese Bakterien dann der gebundene Sauerstoff aus Stickstoffverbindungen unter Anwesenheit von Kohlenstoffen ( Anfüttern mit Paraffin u.Ä. ) als Energielieferanten genutzt und Nitrat wird aus dem geschlossenen Kreislauf durch Aufspaltung in die flüchtigen Gase N2 und N2O entfernt. Eine Extra-Säule im Bypass ist in häufig sehr stark besetzten Ostafrikabecken dafür nicht nötig, fördert dies aber! Dass die Auslaufmenge eines Filtertopfes zunehmend geringer wird ist, bei richtiger Sortierung des Filtermaterials, also eher ein Qualitätsindiz für Filterwirkung als ein aquaristisches Problem. Sinkt die Durchflussrate aber zu sehr oder wird der Filtermotor in seiner Leistung zu sehr durch Verstopfung begrenzt ist es Zeit das Material "grob" und mit lauwarmem Wasser zu reinigen sowie die neuralgischen Stellen an den Gerätschaften vom Schlamm teilweise zu befreien bis der Durchfluss wieder den erwünschten Wert erreicht. Heutige Außenfiltersysteme bieten praktische Handpumpen, mit denen Reinigungsprozesse ohne Öffnung des Topfes einfach gelingen können. Riecht das auslaufende, herausgepumpte schlammige Wasser dabei nach "faulen Eiern" so bildete sich Schwefelwasserstoff im Topf, das mikrobiotische Leben ist abgestorben, und es muss unverzüglich gegengesteuert werden. Schon eine geringe weitere Verringerung der Durchlaufgeschwindigkeit kann dies verursachen. Man hatte eben zu lange gewartet. 


Diese Art der Filterung - zumindest in geplantem, großem Stile zu betreiben - birgt also Risiken und ist enorm aufwändig, weshalb ich die Nitratharzmethode, verbunden mit großflächiger Innenfilterung über Schaumstoff, gegenüber der Topffilterung jederzeit bevorzuge.


Innenfilterung mit großen Schaumstoffplatten:

Große HMF-Filter als Innenfilter ( Hamburger-Matten-Filter aus blauem Schaumstoff ) sind sehr geeignet. Sie werden mit externen Luftpumpen betrieben. Sprudelsteine etc. können direkt im Material "versenkt" werden, sehr praktisch. 

Geht man dabei geschickt vor, kann man diese Schaumstofffilter durch Zuschnitt und Formung auch als Dekomaterial, Beckenabtrenner, Verstecke etc. ( Steinatrappen o.Ä. ) nutzen und so gleich mehrere "Fliegen mit einer Klappe schlagen".


In diesem Kontext ist auch noch zu erwähnen, dass nicht aus jedem Eckchen der "Mulm" aus dem Becken - und schon gar nicht aus dem Filter - entfernt werden sollte. Darin wimmelt es von nitrifizierenden Bakterien. Ein Faustregel besagt, bei Becken- oder Topffilterreinigung maximal ca. 30% des vorhandenen Mulmes zu entfernen, damit die Abbauprozesse nicht auf ein Einfahrniveau zurückfallen. Mulm kann winziges und sehr nützliches Leben, welches als Futter für Kleinstlebewesen und Fischlarven und damit zur Schaffung eines biologischen Milieus dient oder als zusätzliches Filtermaterial dient, hervorbringen, und, nach Reifung, "Fermentation", sogar für aquaristische Zwecke positive Eigenschaften eines Ionenaustauschers zeigen. Er ist damit, ebenso wie algenbewachsene Seiten- und Rückscheiben extrem bedeutsam für ein lebenswertes Lebensmilieu im Bezugssystem "Aquarium". Nicht umsonst spricht der Wasseringenieur von "Belebtschlämmen".


Die in stark besetzten Ostafrikabecken oft benötigten hohen Strömungsraten und O2-Werte sollen also ganz sicher, entgegen vieler anderer Beschreibungen, nicht mit hohen Durchflussraten der Reinigungsfilter, sondern besser mit anderen Apparaten, bspw. durch zusätzliche Luftpumpen/Ausströmersteine, eine Turbelle etc. bereitgestellt werden. Diese haben, bei geeigneter Platzierung, auch den erwünschten Nebeneffekt, durch eine verstärkte Oberflächenwasserbewegung für den Austrieb von Gasen, bspw. überschüssigem Kohlendioxid (Verhinderung überschüssiger Kohlensäure) und damit für die Unterstützung eines erwünscht stabilen pH-Wertes zu sorgen. Das dieser Wert bei verstärktem CO2-Austrieb (durch mögliche Kesselsteinbildung) nicht zu stark zunimmt hängt aber von der permanenten Zufuhrrate von "frischem" CO2 durch tierische Atmung und oxidative Reinigungsprozesse in Filter, Boden sowie an den Oberflächen der Einrichtungsgegenstände  ab.  Es gilt mithin ein Gleichgewicht zu finden zwischen CO2-Eintrag zur Kohlensäurebildung und dem CO2-Austrieb, bei einer notwendig starken Oberflächenwasserbewegung, in gut besetzen Ostafrikabecken.


Motorbetriebene Innenfilterung:

Eine biologisch wirksamen Filtrierung ist hier wegen viel zu hoher Durchlaufgeschwindigkeit und geringer Filtergröße nicht möglich. Alleine zur mechanischen Reinigung oder beim Aktivkohleeinsatz ist diese Form zeitweise zu befürworten.


Eiweißabbau:

Vereinfachter biochemischer Oxidations-Abbauprozess durch langsamen Durchfluss und Reibung im Filtersubstrat und an der Einrichtung:

 

Eiweiße -> Peptide -> Ammonium/Ammoniak ( Anteile sind pH-Wert-abhängig ( Ammoniak ist fischgiftig ))-> Nitrit ( Fischgift ) -> Nitrat  

 

Nitrat: Endprodukt, das entsorgt werden muss, wenn keine "ausreichende" Denitrifikation stattfindet ( vgl. oben


Anmerkung:  pH-Werte über 8 können eine lebensgefährliche Ammoniakkonzentration auslösen, wenn die Filterleistung u./o. der Wasserwechsel zu gering ausfällt!

 

Was also ist zu tun, um das Endprodukt ( Nitrat ) aus dem geschlossenen Kreislauf zu entfernen?  

  

c - Chemische Reinigung des Beckens

 

Nitratharz in einem Strumpf in die Strömung gehängt, "siebt" das Nitrat aus dem Wasser im Austausch gegen einfach negative Chloridionen. Zudem entfernt es, je nach Harztyp Gelbstoffe, Huminstoffe, ein wenig Nitrit und angeblich auch etwas Phosphat. Ein dafür bekanntes, anfangs, stark basisches Anionen-Harz ist das Lewatit MP600. Für dessen aquaristische Nutzung ist, nach meinen Erfahrungen, 1/2 l in Kochsalz richtig regeneriertes MP600-Nitratharz, ausreichend, um in einem gut besetzten Becken von ca. 200l Inhalt 2 Wochen lang für nitratarmes Wasser zu sorgen.

Der Zeitpunkt der Regeneration ist erreicht, wenn durch Messungen festgestellt wird, dass der Nitratgehalt wieder steigt, das Wasser vergilbt und/oder die Fische Unwohlsein beispielsweise durch Flossenklemmen und Verblassen bekunden.


Wichtig, denn, je nach Harztyp, gibt das Nitratsieb, nach Erschöpfung der Aufnahmekapazität der "Kügelchen", Nitrat auch wieder zurück in den geschlossenen Wasserkreislauf. Vorsicht !!     






Für die Regeneration des Harzes ist ein Gemisch aus 3 Litern warmem Leitungswasser mit 300g einfachem, reinem Kochsalz ( Natriumchlorid ) über 1 Nacht bei guter Durchströmung des Substrates anzusetzen. Beispielsweise durch regelmäßiges Kneten des Strumpfes, welcher das Substrat enthält, auch ohne Durchflussregelung oder Rückspülung etc., zu erreichen. Wärmeres, d.h. beheiztes Regenerations-Wasser sorgt für eine bessere Reaktion des Harzes mit dem Kochsalz und damit für eine gründlichere "Reinigung" und später höhere Aufnahmekapazität für Nitrat.  

 

Aber Vorsicht: Bei zu warmer Regenerierung oder dauerhaftem Einsatz beispielsweise. in  30 Grad "heißen" Diskusbecken wandeln sich die stark basischen Gruppen langsam zu schwachbasischen um. In der Konsequenz sinkt die Kapazität zur Aufnahme von Nitratkationen letztlich doch insgesamt ab.  Gelb- u. Huminstoffe werden - im Falle von MP600 - aber trotzdem weiter aufgenommen.

 

Nach persönlicher Auskunft der Technik des Herstellers gilt:   

 

"Während ca. 5 minütigem Kochen des Substrates wandeln sich ca. 10% der stark basischen Gruppen der Harzbestandteile in schwach basische um".  

 

Entsprechend geht eine warme Regeneration zwar schneller und reinigt gründlicher, "vernichtet" dabei aber auch einen größeren Anteil des Austauschers.

 

Dieser Vorgang ist chemisch übrigens nicht aufzuhalten, nur zu verlangsamen, denn er beginnt bereits bei hoher Zimmertemperatur respektive warmen Becken!  Das ist der Grund, warum das Harz nach einigen Jahren ersetzt werden muss.

 

In Anbetracht bestimmter Situationen, wie beispielsweise bei Übernahme neuer Tiere von Bekannten, Beckenwechsel, ältere Harze, neues Harz, Parasiten etc. mag eine Erhitzung kurzzeitig und aus Desinfektionszwecken heraus aber einmalig angemessen sein. 

  

d - Besondere Filterstoffe, Harze und Filtertechniken im Aquarium


Spuren von, mit aquaristischen Messgeräten kaum mehr nachweisbaren, aber dennoch auf die Dauer schädlichen, Pestiziden, Schwermetallen, Farbstoffen, Medikamentenresten etc. können nur entweder durch aufwendige Entsalzung, Umkehrosmose des Wechselwassers, durch eine gute Aktivkohle oder/und durch handelsübliche Wasseraufbereiter aus dem Aquariumkreislauf entfernt werden. 


Wasseraufbereiter für das Aquarium


Wasseraufbereiter sind in besonderen Fällen nützliche Helfer. Beachten Sie dabei aber, dass klassische Flüssigaufbereiter keine organischen Abfallstoffe neutralisieren, dafür aber Schwermetalle binden und sich auch für die Bindung von Chlor, einigen Pestiziden, Herbiziden etc. eignen. Achten Sie darauf, dass es sich nicht um eine Zerstörung oder Entfernung schädlicher Stoffe handelt, sondern eben nur um eine Bindung. D.h. sie bleiben im Kreislauf gebunden ( und damit nur vorläufig  unschädlich ) erhalten! Die Gefahr einer Rück-Lösung der Stoffe aus der Bindung an den Wasseraufbereiter ins Aquariumwasser quasi zurück, besteht immer.






Bei der Neueinrichtung, Einbringung künstlicher Gegenstände beispielsweise kann ein guter Wasseraufbereiter kurzzeitig aber nützliche Dienste leisten und das Risiko etwas vermindern. Mit den folgenden Wasserwechseln wird dieser langsam wieder entfernt.


Aktivkohle im Becken


Gute Aktivkohle adsorbiert hingegen Medikamente, Pestizide, Herbizide, Gelb- und Huminstoffe aber beispielsweise keine Metalle. Hier ist weiter zu bedenken, dass Aktivkohle nach einiger Zeit ausgetauscht werden muss, da auch hier die Gefahr besteht, dass sie, bei zu lange anhaltender Nutzungsphase, nach Sättigung die resorbierten Schadstoffe aus unterschiedlichen Gründen wieder in den geschlossenen Kreislauf unkontrolliert abgibt.  Eine gute Kohle ist einzig daran zu erkennen, dass sie bei erstmaligem Eintauchen laut hörbar "zischt". Das ist nur Ausdruck einer hervorragenden Bindungskapazität, Porosität!

Ich setze Aktivkohle allein zur Beseitigung von Medikamenten bzw. bei Neueinrichtungen etc. ein und entferne die Kohle spätestens dann, wenn ich der Meinung bin, dass kein Medikament, Schadstoff mehr im Wasser vorhanden ist. Meist nach zwei bis vier Tagen. Beobachten Sie bei einem solchen Einsatz aber immer Ihre Tiere!


Osmoseanlage zur Aquariumwasser-Aufbereitung


Nur Osmoseanlagen drücken das Wasser durch mikroskopisch winzigste Membranöffnungen durch welche, über mehrere Phasen, letztlich eben nur Wassermoleküle passen und sorgen so für die zuverlässige Entfernung aller dieser Stoffe und sogar von Bakterien. Es entsteht quasi destilliertes Wasser im Reinzustand mit rund pH 7. Eine noch genauere Messung der absoluten Reinheit ergibt sich durch den sogenannten Leitwert, gemessen in Mikrosiemens je cm. Also die elektrische Leitfähigkeit bedingt durch die Anzahl und Verteilung von Kationen und Anionen im Wasser. Ist dieser 0, so liegt Wasser in Reinform vor. Ordentliche ( und noch bezahlbare ) Osmoseanlagen liefern ein um ca. 95% salzreduziertes Wasser mit Leitwerten von ca. 5-30 Mikrosiemens (µS/cm) in angemessenen Zeiträumen und in Abhängigkeit von den Wasserwerten des Leitungswassers, der Wassertemperatur und dem anliegendem Druck in der Osmoseanlage. Von quasi reinem, destilliertem Wasser spricht man aber erst bei 0-3 Mikrosiemens je cm. Diese Werte sind nur mit Nachschaltung von Reinwasserfiltern erreichbar!


Beispiel:


Wassertemperatur: 25 Grad C.

Leitwert des Leitungswassers: 600 µs/cm

Anliegender Druck:  ca. 4,5 bar

Erwartungswert des Permeats:    (600 / 100) * 5  = 30 µs/cm


Höhere Wassertemperaturen liefern - zumindest nach Messungen bei mir - schlechtere Reinheiten bei höherer Ausbeute. Genau anders herum verhält es sich bei niedrigen Temperaturen. Somit dauert das "zapfen" von Osmoseanlage im Winter viel länger, liefert aber noch etwas reineres Wasser. 


Die Zusammensetzung der Anlagen ist einfach und prima handelbar. Sie bestehen aus 3 bis 5 Kartuschen, welche das Wasser langsam durchläuft. Teil der Anlage sind zumindest aber ein grober Vorfilter gefolgt von einem Carbonfilter und schließlich die Omosewassermebranen. Das Wasser durchläuft die Anlage in exakt dieser Reihenfolge. Viele Hersteller und auf einschlägigen Internetauftritten wird ein regelmäßiger Austausch empfohlen. Auch diese Aussage ist so aber nicht haltbar! Erst nach einer deutlichen Verschlechterung der Reinheit des Permeats sollte ausgetauscht werden durch neue Kartuschen. Ich tausche die Membranen, wenn die Reinheit des Permeats nach der 95%-Regel deutlich abnimmt bzw, wenn die Membran verstopft und der Durchfluss spürbar sinkt. 


Das so gewonnene Permeat eignet sich noch nicht für die Aquaristik und muss in nötigen Anteilen, je nach Ursprungshabitat, wieder mit härterem Rohrwasser oder Spezialsalzen auf die gewünschten Werte rückvermischt und aufgesalzen werden.


Osmoseaufbereitung ist ein relativ neues Verfahren, welches in der Aquaristik erst in den 90èr Jahren des letzten Jahrhunderts, durch die ab da preisgünstigere kommerzielle Herstellung kleiner Anlagen speziell für die Aquaristik, seinen Durchschlag fand. Große Vorteile gegenüber der Voll- oder Teilentsalzung ergeben sich einerseits durch geringe Platzansprüche der Osmose-Anlagen und andererseits durch den Wegfall nicht unproblematischer Aspekte der Regeneration der Kunst-Harzsäulen mit Salzsäure und Natronlauge in jeweils gefährlichen Konzentrationen! Auch die Entsorgung der resultierenden Regenerationslösungen war und ist sehr problematisch. ...


Entsalzungsanlage zur Aquariumwasser-Aufbereitung


Eine Alternative zur Osmosevorbereitung ist die Nutzung einer Vollentsalzungsanlage als Einsäulen-Mischbett- oder im Zweisäulenverfahren. Hier sind Anionen- und Kationenharze im Einsatz, welche in spezieller Reihenfolge durchlaufen werden müssen. Sie zeigen durch Farbumschlag ihre Beladung mit Ionen an. Eine weitere Alternative ist die bloße Teilentsalzung, welche durch stark- oder schwachsaure Kationen-Austauscher ( z.B. Lewatit-Harze S100G1, MP62 u.ä. ) die für die Weichwasserfischzucht erheblichere KH entnimmt, um den osmotischen Druck auf die Eier ( vgl. oben ) der Weichwasser-Substratbrüter der Amazonasregion oder Westafrikas auszugleichen und um somit erst eine Eientwicklung bis zur Schlupfreife zu ermöglichen. Aus pH-Puffergründen heraus sollte auf die vollständige Entnahme der KH aber verzichtet werden. Als unteren Grenzwert ist etwa  KH 2 zu setzen, um die Gefahr eines zu instabil werdenden Aquariumwassers zu mindern. Die Orientierung an den Weichwassern der tropischen Region, welche oft gar keine KH beinhalten, schlägt deshalb fehl, weil diese "riesigen" Gewässer in sich trotzdem Stabilität aufweisen, schon allein aufgrund des schieren u.v.a. fließenden Volumens sowie des hohen Gehaltes an ebenfalls puffernden Huminen, die aber in der Ostafrikaaquaristik fehl am Platze wären. Viele Diskuszüchter, so einer war ich früher auch, nutzen auch heute diese Verfahren, da sie bereits seit Jahrzehnten daran gewöhnt sind und damit umgehen können.


e - Messung der ungefähren Wasserbelastung im Becken


Messungen von pH, Leitwerten und/oder der GH lassen indirekt Rückschlüsse auf die Güte des Aquarienwassers zu. Deshalb ist es für jeden ernsthaften Aquarianer wesentlich, über entsprechende - heute gar nicht mehr so teuren - Messtechniken und Kits zu verfügen und diese auch zu warten, zu eichen. Aber:


Folgende Aussagen sind nur Richtwerte, die Gültigkeit der Ergebnisse ist u.a. von der Reinheit der Lösung respektive dem Wissen um die Ionenzusammensetzung der zu messenden Lösung abhängig. Dennoch lassen die Angaben jeweils Rückschlüsse auf die "Qualität", also Struktur der Wasserzusammensetzung als Lebensraum, zu!


Dabei gilt in "sauberem" Wasser in etwa:  330 µS / cm entsprechen ungefähr einer GH von ca. 10 dh.


In diesem Zusammenhang gilt es allerdings auch zu beachten, je höher der Leitwert desto belasteter könnte auch das Wasser mit organischen Substanzen bzw. ihren Ionen sein. Denn der Leitwert unterscheidet nicht zwischen "guten" und "bösen" Stoffen ... . Leitwerte von 700 µS/cm und mehr deuten beispielsweise "nur" dann auf eine "enorme" Verschmutzung oder zumindest auf Salzzugaben o.Ä. des Wassers hin, da eine Härte von 700 / 33  ~ 21,21 GH dann zum Zeitpunkt t1 kaum alleine auf die typischen Härtebildner zurückzuführen ist, wenn zum Zeitpunkt t0 beispielsweise das Ausgangsrohrwasser einst eine GH von nur 15 auswies.


Heute typische Hand-Leitwert- oder Leitfähigkeitsmesser haben als Einheit häufig TDS "ppm" skaliert. D.h. parts-per-million in total(y)-dissolved-solids. Diese Einheit kann aber recht einfach in ca.-Mikrosiemens, also µS/cm, umgerechnet werden. 


1 ppm TDS ~ 1,56 µS/cm


Beispiel und mögliche Rückschlüsse:


800 ppm TDS ~   800 * 1,56  ~  1248 µS/cm

und

1248 µS/cm : 33 µS/cm  ~ 37,82  ( dh GH )


Kein mir bekanntes deutsches Rohrwasser besitzt einen solchen Härtegrad! Tragen nur Salzzugaben Schuld daran oder wurden doch eher zu wenig Wasserwechsel durchgeführt!?


Unser Leitungswasser kommt mit einem ppm-wert von rund 362 aus den Leitungen. Das sind also ( 362 ppm TDS * 1,56 µS/cm ) / 33  =  17,11 GH d.h. ( Vergleichen Sie oben in dem Tabellenauszug der offiziellen Messungen des örtlichen Leitungswassers ). Zuletzt gemessen am 15.01.2021.


Maximalhärten der Rohrwässer in Deutschland liegen bei ca. 25 dh in mineralreichen Kalksteinregionen. Ergo: Es ist von einer hohen, für lebende Organismen lebensbedrohlichen, Verschmutzung durch organische Verbindungen, Reststoffe auszugehen. Wasserwechsel!


Auch der pH-Wert kann ein indirektes Indiz hoher Wasserbelastung sein. Hatte das Ausgangswasser beispielsweise einen solchen von ca. 7,6 zum Zeitpunkt t0 und liegt dieser, gemessen im Aquarium zum Zeitpunkt t1 bei 7,2, so ist ebenfalls von einer hohen Verschmutzung auszugehen. Warum? Futter, Atmung, absterbende Organismen etc. reicherten sich übermäßig an. Filterbakterien verarbeiteten diese Stoffe zu Nitrat NO3 ( Salze von Säuren ), verbrauchten dabei die KH (Oxidation) und bildeten dabei fortlaufend verschiedene Säuren, hauptsächlich salpeterige und Salpeter. Folge: pH-Wert-Abfall, da die Säurebindungskapazität, bewirkt durch nicht mehr verfügbare KH, ständig abnahm. Ein zusätzliches Belüften, um CO2 auszutreiben, bringt keinen höheren pH-Wert -> Großer Wasserwechsel!


Elektrisch in mV ( Mikrovolt ) gemessene Redoxwerte oder Redoxspannungen entstehen durch Strom, also Fluss von Elektronen e- durch Aufnahme und Abgabe der beteiligten Partner. Solche Reduktions- und Oxidationsvorgänge lassen Rückschlüsse auf das aquatische Lebensmilieu zu. Für die aquaristische Praxis sind Oxidationsvorgänge mit der Nitrifikation und Reduktionsvorgänge mit der Denitrifikation zusammenhängend und wesentlich. Ist das Gesamtmilieu eher oxidativer Natur ( hohe Redox-Werte durch Nitrifikation, Oxydation, aerobes Milieu ) so spricht man von eher "sauberem Lebensmilieu". D.h. es liegen kaum gelöste organische (Abbau-)Stoffe vor. Zu hohe Spannungen sind jedoch unnatürlich und wirken teils aggressiv auf Organismen. Zu niedrige Spannungen ( Denitrifikation, Reduktion, anaerobes Milieu ) deuten wieder auf Verschmutzung und ungenügende Filterung, ungenügenden Durchfluss im Aquariumboden, an Substraten und im Filter oder/und auf zu geringe Wasserwechsel hin. Optimale Werte liegen im pflanzenlosen Ostafrikaaquarium zwischen ca. 300 mV und 400 mV. D.h. wiederum es sollten gleichgewichtsartig sowohl reduzierende als auch oxidierende Reaktionen ablaufen, um ein gesundes Lebensmilieu zu erzielen.


f - Der Wasserwechsel


Oft unterschätzt, ist der Wasserwechsel wohl der zu recht wichtigste Aspekt der Wasserpflege, vorausgesetzt, er wird richtig durchgeführt.  "Richtig durchgeführt" meint hier situativ auf die momentan herrschenden eigenen Parameter exakt abgestimmt! Das setzt die Kenntis dessen aber voraus.


Die Qualität im Sinne von Zusammensetzung und Zustand des Wechselwassers und des Beckenwassers müssen dabei gleichzeitig bedacht werden.


Vermeiden Sie zu starke Schwankungen bezüglich:


  • Temperaturen
  • Härtegrade
  • Leitwerte
  • pH 
  • Gasgehalt


Zu große Veränderungen plötzlicher Art können Frischwasserallergien, Flossenrandsprengungen, Lähmungen und Schock, Vergiftungen bis hin zum Tod auslösen. 


Allgemein anerkannt ist in normaler Weise stark besetzten Ostafrikabecken ein Wasserwechsel von rund 30% pro Woche mit geeignetem Wechselwasser. Natürlich handelt es sich bei dieser Empfehlung ernsthafter Aquarianer nur um eine Standortbestimmung und Größenordnung, die je nach eigenen Bedingungen, richtig oder falsch sein kann und relativiert werden muss. 

Leider sind aber , aus welchen Gründen auch immer, Wasserwechsel von nur rund 10-15% p. Ww. üblich geworden .... . Eine Verdünnung der Schadstoffe ist damit kaum möglich, mit der Folge, dass sich diese akkumulieren und schädlich werden.


Die vergangenen Kapitel gingen auf Einzelaspekte ein, zeigten aber nicht den vollständigen Überblick der oben genannten relevanten Parameter.


Grundsätzliche Empfehlungen für den Wasserwechsel:


Je mehr Fische, desto mehr Wasserwechsel muss durchgeführt werden

Je wärmer das Wasser, desto häufiger müssen Wasserwechsel durchgeführt werden

Je weniger Einrichtung, desto mehr Wasser muss gewechselt werden

Je mehr Fütterung stattfindet, desto mehr Wasserwechsel sind nötig


Das häufigste Problem ist der Mangel an Arbeitsbereitschaft für das eigene Hobby! 

Tägliches Beobachten, Messen, Nachdenken, Kalkulieren ist absolut notwendig in der Zierfischhaltung.


Messen wir bspw. Nitratgehalte von ca. 100 mg / L Wasser so sind mindestens 60% Wasser sofort zu wechseln bzw. die Ursache zu eliminieren. Oft ist es ein toter Fisch hinter der Wurzel, dem Stein ... . Nitratgehalte von über 50 mg / L Wasser sollten vermieden werden.

Das ist auch der Grenzwert für den menschlichen Verzehr und der kommt nicht von ungefähr ...


g - Die Rolle der Wassertemperatur

Einer der wesentlichsten Faktoren für das Lebensmilieu "Aquarium" ist freilich dessen Temperatur! Ihre Einstellung hat Konsequenzen in vielerlei Hinsicht.  So ist jedem bekannt, dass ggfs. bei Hinzusetzen neuer Tiere eine langsame Temperaturangleichung notwendig wird. Darüber hinaus wirken sich unterschiedliche Temperaturen grundsätzlich aber auch aus auf wie folgt:


Je höher die gewählte Temperatur ausfällt, desto ... :


  • rascher verläuft die Nitrifikation
  • heftiger fallen Aggressionen aus
  • flinker werden Wahrnehmung und Beweglichkeit
  • stärker/schwächer wird das Brutverhalten ( je nach Art )
  • schneller verläuft die Ei- u. Larvenreifung
  • geringer wird der Sauerstoffgehalt
  • besser funktioniert der Gasaustausch
  • höher ist die Leitfähigkeit
  • besser verläuft die Verdauung
  • schneller verläuft das Wachstum
  • rasanter verläuft die Alterung
  • beschleunigter/langsamer verlaufen Infekte und Parasitenentwicklung, Bakterienentwicklungen  ( je nach Infektionsart )
  • rasanter verläuft die Anhäufung mit organischen Säuren und in der Folge kommt es zur beschleunigten ph-Wert-Reduktion
  • desto mehr Energie haben die Teilchen und desto schneller laufen chemische Reaktionen ( Redoxreaktionen; hier insb. eher Reduktion ) ab


Ergebnisse aus a bis g  für unser Aquarium:

Also erst die sorgfältig auf die eigenen Ausgangsparameter abgestimmte Kombination von Volumen, Tierdichte, Einrichtung, Licht, Filtervolumen, Filtersubstrat Durchlaufgeschwindigkeit, Wasserwechselmenge und -intervall, Temperatur, Aktivkohle, Wasseraufbereiter und Nitratharz sowie der Kenntnis über die Strömungsverhältnisse sorgt für nahezu optimale Wasserpflegeverhältnisse. (...) "